Eine Studie des Borderstep Instituts, Berlin, geht der Frage nach, ob und inwieweit grüne Start-ups einen anderen oder spezifischen Bedarf der Frühphasenfinanzierung haben, und prüft, inwieweit bestehende Programme und Instrumente diesen Bedarf sowie nachhaltigkeitsorientierte Aspekte bereits aufgreifen.
Folgende typische Merkmale von grünen Start-ups identifizieren die Autoren der Studie
- Innovationsgehalt und (meist) Wachstums- bzw. Skalierungsorientierung
- Hohes wirtschaftliches Erfolgspotenzial
- Signifikanter Beitrag zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit
- Generierung von Arbeitsplätzen und Rückfließenden Investitionen (ökonomische Dividende/Kapitalrendite)
- Zusätzlicher Mehrwert für die Gesellschaft durch
- Reduktion von Treibhausgasemissionen und Nutzen für weitere Umweltschutzzielen einen weiteren
Zur Bedeutung von grünen Start-ups hebt die Studie hervor, mehr als 50% aller radikalen Produktinnovationen, die sich positiv auf die Umwelt auswirken, ließen sich auf Unternehmen zurückführen, die speziell zum Zwecke dieser Innovation gegründet wurden. Wie der Green Startup Monitor (GSM) 2020 zeige, könnten heute bereits 21% aller Start-ups in Deutschland der Green Economy zugeordnet werden, da sie mit ihren Produkten und Dienstleistungen belegbare Beiträge zu Umwelt und Klimaschutz leisten.
Auf Basis der Auswertung von 17 staatlichen oder staatlich unterstützten Programmen und Instrumenten der Start-up-Finanzierung in Deutschland und von Interviews mit Expertinnen und Experten kommt die Studie zum Ergebnis, es gebe klare Defizite und mangelnde Passgenauigkeiten der aktuellen „Finanzierungslandschaft“ für grüne Start-ups. Die Annahme, dass grüne Start-ups ohne Weiteres durch die bestehenden Gründungsförderprogramme wirksam unterstützt würden, können, treffe nicht zu.
Die Studie analysiert vier technisch-organisatorische Optionen zur Verbesserung der Finanzierung von grünen Start-ups in Deutschland:
- „High-Sustainability-Gründerfonds“, eine eigenständige Förderinstitution,
- „Sustainable Growth Ventures “, ein eigenes Förderprogramm,
- ein eigener Programmbereich innerhalb eines bestehenden Förderprogramms wie das „Mutter-Programm“ (z.B. des HTGF)
- ein ergänzendes Bonusprogramm zu bestehenden Förderprogrammen z.B. HTGF, EXIST, ERP-Programmen der KfW etc.
Alle vier Optionen seien auch kombinierbar und schließen sich gegenseitig nicht aus.
Als Ergebnis halten die Autoren der Studie fest, dass ein klarer Bedarf für eine gezielte und spezialisierte Form der Unterstützung für grüne Start-ups bestehe.
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